Verein „Willkommen in Olpe“ stellt sich neu auf

Fünf Jahre nach unserer Gründung haben wir uns nun neu aufgestellt. Gründungsvorsitzender Walter Kuckertz trat in die zweite Reihe, zudem kündigte er an, nach einer Übergangsfrist auch diesen Posten aufgeben zu wollen. Die bisherige 2. Vorsitzende, Zaklina Marjanovic, legte ihren Vorstandsposten nieder, weil sie durch ihre Wahl in die Stadtverordnetenversammlung Verein und Kommunalpolitik trennen möchte: WiO, der sich dafür einsetzt, dass die Stadt Olpe für Neubürgerinnen und Neubürger attraktiv ist und sich diese wohlfühlen, solle überparteilich bleiben, so Zaklina Marjanovic, die künftig im Olper Stadtrat die Grünen-Fraktion anführen wird.

Neue Vorsitzende des Vereins wurde Marie Ting, die allerdings kein Neuling ist: Sie gilt als Impulsgeberin und Gründungsmitglied von WiO. Die Initiative ist 2015 ursprünglich gestartet, um eine Homepage zu erstellen, die Angebote für Neubürgerinnen und Neubürger zusammenfasst. Aus der Idee wurde schnell ein äußerst aktiver Verein, der mit eigenen Veranstaltungen das Willkommen in Olpe großschreibt.

Auch wenn die Corona-Pandemie zahlreiche Aktivitäten des Vereins verhinderte, gab es beim Rückblick ein Ereignis, das besondere Erwähnung fand: die Fotoaktion am 8. August. Sie war an dem Tag organisiert worden, an dem die rechtsextreme Kleinpartei „Der Dritte Weg“ ihren sogenannten „Tag der Heimattreue“ in Olpe veranstaltete. WiO hatte eine Fotoaktion ins Leben gerufen, die im Gegensatz zu braunen Parolen mit bunten Motiven die Vielfalt in der Stadt betonen sollte. Fast 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von Kreisdirektor Theo Melcher über Landtagsmitglied Jochen Ritter bis Bürgermeister Peter Weber und hin zu „ganz normalen“ Passanten ließen sich ablichten und stellten ihr Konterfei zur Verfügung, um eine lange Leine damit zu behängen und so ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenhass zu setzen.

Und auch neue Projekte stehen in den Startlöchern: Als Zukunftsprojekt schlug Hebamme Felicitas Brun ein internationales Stillcafé vor, das jungen, geflüchteten Müttern unter zu ihrem Recht auf Nachsorge nach der Geburt verhelfen könne. Geplant ist zudem die Umsetzung eines künstlerischen Projekts: Unter dem Titel „Interkulturelle Biografien“ sollen in Schreib- und Fotowerkstätten Migranten der Region die Chance bekommen, ihre eigene Geschichte zu erzählen und aufzuarbeiten. Als weiteres Projektvorhaben denkt der Verein derzeit über einen digitalen und lockeren „Stammtisch“ für Bürgerinnen und Bürger nach – um neue und überraschende Kontakte und Begegnungen zwischen Alt- und Neubürgern der Stadt zu ermöglichen, gerade in Zeiten von sozialer Distanz.

Interessierte an diesen Projekten können sich jederzeit gerne unter willkommeninolpe@gmail.com melden.